Pädagogische Konzepte
Damit es übersichtlich bleibt haben wir im Folgenden die Schnittstelle unserer pädagogischen Konzepte dargestellt. Da wir die Betreuung unabhängig voneinander anbieten und jedes Kind einer Bezugsperson zugeordnet ist, ergeben sich unterschiede in unserem pädagogischem Handeln und unseren jeweiligen Konzepten. Bei einem Kennenlerntermin mit der in Frage kommenden Bezugsperson wird diese Ihnen genauere Informationen über ihr individuelles pädagogisches Konzept geben.
Wir wünschen uns für die Sonnenkinder die bestmögliche Umgebung um sich individuell entwickeln zu können. Jedes Kind ist einzigartig und kommt mit den verschiedensten Begabungen, Neigungen und Interesssen auf die Welt. So möchten wir in gemütlichen Räumlichkeiten ein liebevolles und sicheres Beziehungsverhältniss schaffen und ihnen ihre eigene Entwicklungszeit geben, die sie benötigen.
Um dies zu ermöglichen setzen wir uns intensiv mit verschiedenen pädagogischen Ansätzen auseinander und ziehen das, unserer Meinung nach, Wichtigste aus den einzelnen Richtungen heraus und setzen dies nach unseren Möglichkeiten um. Einen besonderen Einfluss hat die Waldorfpädagogik auf unser pädagogisches Handeln. Hanna hat sich intensiv mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Montessoripädagogik sowie der Waldorfpädagogik auseinander gesetzt. Madeline hat nach der Ausbildung zur Erzieherin das Waldorfseminar besucht und ein breites Wissen über die Waldorfpädagogik erlangt.
Aspekte die wir beide für besonders wichtig halten sind:
Frische Luft, Regen und vor allem Sonnenschein
Die Natur bietet die besten Möglichkeiten, auf vielfältigste Weise alle Sinne anzusprechen. Beispielsweise fühlt sich jedes Wetter oder jede Jahreszeit anders an. Mal ist der Boden matschig, mal staubtrocken und mal mit Blättern bedeckt. Dies bietet unzählige sensorische Erfahrungsmöglichkeiten.
Bewegung ist ein elementares kindliches Bedürfniss. Draußen können die fein- und vorallem grobmotorischen Fähigkeiten auf natürlichster Weise geübt werden. Die Lebenslust der Kinder, ihre Energie und ihr Forscherdrang können nicht wirklich innerhalb von vier Wänden befriedigt werden. Die Natur stellt einen ganzheitlichen Entwicklungsraum dar und bietet Kindern einen geschützten Rahmen, in dem sie ihre körperlichen, mentalen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten ausprobieren und entfalten können. Jedes Kind in seinem Tempo!
Als Nebeneffekt stärkt die Natur zudem unser Immunsystem und außerdem gibts durch die Sonne eine extra Portion Glück in Form von Vitamin D.
Erinnern wir uns doch mal an die eigene Kindheit zurück. — Wo waren da ihre schönsten Erlebnisse und Momente?
Fotogalerie aus unserem Garten
So oft es geht fahren wir mit unseren Lastenfahrrädern hinaus ins „Grüne“. Der Keferwald oder unser gepachteter großer Garten bietet jede Menge Platz zum Spielen, toben und Matschen; Tiere zu bestaunen und die Natur mit ihrem unermesslichen Formenreichtum kennenzulernen.
Im Garten versorgen wir die Hühner und sammeln aus dem Stall die Eier für unsere Speisen ein. Wir bestaunen Kaulquappen und Frösche am Bach, erforschen vielerlei Insekten und Kleintiere sowie die wundervolle Pflanzenwelt. Im Frühjahr säen wir das Gemüse an, dass wir durch hegen und pflegen im Sommer und Herbst dann ernten und verkochen werden. Auch wenn es etwas dauert, bis die Keimlinge erscheinen, ist der pädagogische Wert sehr hoch. Dabei lernen die Kleinen die Lebenskreisläufe kennen, bauen Berührungsängste mit gesunden Nahrungsmitteln ab, übernehmen Verantwortung, erfahren Selbstwirksamkeit und haben nebenbei jede Menge Spaß. Zudem gibt es einen großen Sandkasten mit einer Outdoorküche zum kochen, matschen, buddeln und bauen, sowie eine Naturwerkstatt, ein Tippi und ein Rutschehügel. Die ca. 1000m² bieten also viele Möglichkeiten, im laufe des Jahres immer wieder neue Projekte entstehen zu lassen.
Erziehung auf Augenhöhe hin zur Selbstständigkeit
Die Möglichkeit viele alltägliche Dinge selbst tun zu können und zu dürfen lässt das Selbstvertrauen der Kinder wachsen und fördert die Selbstständigkeit. Deshalb wurde bei der Einrichtung besonders darauf geachtet, dass die Möbel auf Augenhöhe der Kinder sind und sie alles alleine erreichen können. Es sind alle Spielsachen schnell und selbstständig zu erreichen, das Geschirr und Besteck ist auf Kinderhöhe, wodurch sie selber den Tische decken können, sie können sich selbstständig ihren Becher am Wasserspender auffüllen uvm.. Auch werden die Kinder gebeten ihrem Alter entsprechende kleine Aufgaben zu übernehmen. So lernen die Kinder, dass ihr Handeln einen Unterschied macht und erleben sich als wichtigen Teil unserer Gemeinschaft. Dabei lernt das kleine Kind nicht durch Belehrung, sondern am Vorbild der Erwachsenen. So ist uns auch bewusst, dass wir immer Vorbildfunktion für die kleinen sind. Bei lebenspraktischen Tätigkeiten, wie Frühstück zubereiten, Tisch decken und abräumen, kochen, backen oder Händewaschen, kommt so das Kind in die Nachahmung und übt sich ganz von selbst.
Liebevoller und respektvoller Umgang miteinander
Der Grundstein für die Kinder ist, dass sie sich wohlfühlen und so angenommen werden wie sie sind. Nur so können sie sorglos und neugierig die Welt zu erforschen.
Durch einen liebevollen und wertschätzenden Umgang wird die Bindung zu den Tageseltern gestärkt, sowie der Selbstwert und das seelische Wohlbefinden der Kinder gefördert.
Das freie Spiel
Kinder sind von Natur aus fantasiebegabt. Das freie Spiel fördert in besonderer Weise die Kreativität und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Oft sind es die ganz einfachen Spiel- und Baumaterialien, welche die reiche Fantasie der Kleinen ansprechen. Aus diesem Grund gibt es viel Naturmaterial und einfach gehaltenes Spielzeug die keinem festgelegten Zweck erfüllen. Aus einem Holzklotz entsteht plötzlich ein Auto oder ein Haus, jenachdem was das Kind im Spiel gerade braucht.
Aber auch die Sozialkompetenzen und die Fähigkeit sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden. Häufig werden Situationen nachgespielt und somit geübt, die aus unserem Alltag und dem gemeinsamen Miteinander entlehnt sind. Im freien Spiel können Kinder nachweislich am besten lernen.
Strukturierter Tagesablauf, Lieder und Rituale
Wichtig ist uns ein strukturierter Tagesablauf. Durch einen wiederholten Rhythmus erfährt das Kind Sicherheit und Vertrauen. Der regelmäßig wiederkehrende Ablauf eines Tages, einer Woche, gibt den Kindern Sicherheit und Geborgenheit: Sich wiederholende Aktivitäten erleichtern die Orientierung in der Lebenswelt und erlauben so die Entwicklung einer alters entsprechenden Selbständigkeit.
Zudem gestalten Lieder und Rituale unseren Tag bei den Sonnenkindern. "Aufräumzeit, ist soweit..." Mit diesem Lied wissen die Kinder, dass nun aufgeräumt werden muss. Als Ritual gibt es beispielsweise unser "Goldtröpfchen" vor dem Schlafen gehen. (Ein wohlriechendes Lavendelöl fürs Händchen) oder die Kerze, die täglich mit einem Sprüchlein vor dem Essen angezündet wird. Der Morgenkreis wird mit einer Klangschale eröffnet und beginnt mit einem Begrüßungslied, hierbei werden der Jahreszeit entsprechende Lieder gesungen, Fingerspiele oder kleine Puppenspiele durchgeführt.
Nicht nur uns sondern auch den Kindern erleichtern diese täglich wiederkehrenden Rituale den Tagesablauf und die Kinder wissen ohne große Aufforderung oder Ermahnung was nun zu welcher Zeit geschieht.
Tagesablauf:
Hanna Biermann | Madeline Herden | |
07:30-08:15 | Bringzeit | Bringzeit |
08:15 | Frühstück | Frühstück |
09:00 | Morgenkreis (Im Garten oder drinnen) | Morgenkreis |
09:15-11:30 | Freispielzeit (drinnen, im Garten, Wald oder Wiese) | Freispielzeit (drinnen, im Garten, Wald oder Wiese) |
11:30-12:00 | Mittagessen | Mittagessen |
Ab 12:00 | Mittagsschlaf | Mittagschlaf |
13:30-14:00 | Abholzeit | |
14:00-15:00 | Abholzeit | |
Essensangebot:
Zum Trinken: | Wasser und selten Tee |
Zum Frühstück: | Müsli mit Obst oder Brote (kein Zucker) |
Zu Mittag: | selbstgekochte, warme Mahlzeit nach Wochenplan |
Bei den Zwischenmahlzeiten: | Obst, Rohkost, Knäckebrot oder Reiswaffeln |
Der Grundstein der Ernährung wird in der frühen Kindheit gelegt, deshalb ist für uns eine gesunde Kost sehr wichtig. Wir verwenden u.a. unser eigen angebautes Gemüse und Obst, Eier unserer Hühner, sowie Honig aus eigener Imkerei. Vorwiegend verwenden wir biologisch erzeugte und möglichst wenig verarbeitete Produkte!
Nicht nur das pädagogische Handeln, sondern auch die räumliche Umgebung ist ein entscheidender Faktor, für die kindliche Entwicklung. Aus diesem Grund ist uns eine schöne, anregungsreiche Umgebung sehr wichtig, in der sich die Kinder geborgen und aufgehoben fühlen.
Unser schöner großer Gruppenraum ist durch die vielen Fenster und die Einrichtung sehr hell und freundlich. Wir versuchen in unseren Räumlichkeiten stets eine gemütliche, sanfte und fröhliche Wohlfühlathmosphäre für die Kinder zu schaffen. Es werden möglichst natürliche und schadstoffarme Möbel, Gegenstände und Spielmaterialien verwendet. Außerdem achten wir darauf, dass die Umgebung der Kinder viele Fähigkeiten fördert.
Es gibt viele verschiedene einfach gehaltene Spielmaterialien, die die Phantasie, Kreativität und Sinne anregen und die Feinmotorik fördern. Zum Beispiel Bauklötze, eine Motorikschleife, Bienenwachsknete, Tücher, Wachsmalstifte etc..
Dadurch, dass die meisten Spielmaterialien keinen festgelegten Zweck erfüllen, wird die Kreativität der Kinder gefördert.
Die sensorischen Erfahrungsmöglichkeiten sind durch die Vielzahl an Naturmaterialien besonders groß. Es gibt kuschelige Felle, weiche Kissen, geschmeidige Tücher, warmes Holz, kalte Edelstahlbecher, Teppiche mit spannender Textur, matschige Knete. Aber es gibt auch viele Gerüche zu entdecken, das Duften der Bienenwachsstifte oder -knete, das Holz und das Öl der Möbel und Spielsachen, Speisen die täglich frisch zubereitet werden, verschiedene Obstsorten und ganz vieles mehr.